Bericht vom

Autor: Horst Weigelt

Reise: 23 Tage Kirgistan & Usbekistan

„Vor allem die Natur und Weite Kirgistans, egal ob aus dem Bus oder während der Wanderungen hat mich sehr beeindruckt. Das könnte ich jetzt weiter ausführen, aber dann wird der Bericht zu lang. Also kurz: Geniale Landschaften, die man erleben muss!“

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Hallo Thomas,

schön war's! Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich einer unbekannten Reisegruppe angeschlossen habe. Eigentlich waren Kirgistan und Usbekistan 2 getrennte Urlaube, deshalb auch ein eher getrennter Bericht.

Die Abholung in Bischkek hat einwandfrei geklappt und das für den Urlaub recht noble Hotel in Bischkek war nach der doch recht langen Anreise und dem Nachtflug doch sehr angenehm. Der Transport in Mischas Mercedes Bus hat voll zum Urlaub gepasst. Es kam gleich etwas wie Abenteuerstimmung auf. Außerdem war Mischa ein sehr umsichtiger, guter oder ortskundiger Fahrer. Uns hat's immer wieder gewundert wie er vor allem in den Ortschaften und Städten ohne Navi zurecht kam ohne sich zu verfahren.

Reisebegleiterin Claudia Knoll ist ein echter Goldschatz. Wäre sie nicht einige Jahre jünger als ich, würde ich sagen, sie hat sich mütterlich um uns gekümmert und hatte dadurch einen sehr, sehr großen Anteil an der hervorragenden Stimmung während des Urlaubs. Sie war eher eine Freundin, die uns auf der Reise begleitet und unterstützt hat, als eine Reiseleiterin. Freilich haben die 9 Reisenden auch zur guten Atmosphäre beigetragen. Es gab praktisch keine Sonderwünsche oder Stinkstiefel. Alle waren trotz Verdauungs-, Wander- oder sonstigen Beschwerden recht gut drauf. Claudia hat auch immer wieder erwähnt wie gerne sie mit uns unterwegs ist.

Die Kirgisen meinten es bei der Privatverpflegung schon sehr gut mit uns. Drei Gänge beim Mittagessen und am Abend noch einmal 3 Gänge waren für mich als recht guten Esser meist zu viel des Guten. Vielleicht wär's hilfreich vorher zu wissen wieviel aufgetischt wird und nicht überrascht wird, wenn nach Salat und Eintopf noch ein dritter Gang serviert wird. Die Verpflegung während den Trekking-Touren war auch gut. Ich glaube nur die Buchweizengrütze mit Fleischwurst zum Frühstück nach der Zeltübernachtung kam nicht gut an. Das war bei mir auch der Tag, an dem ich mich sowieso elend fühlte. Das kulinarische Highlight war für mich der Fisch im Jurtencamp am Son Kul, aber auch der Plaw in Arslanbop war besonders lecker.

Mit den doch recht spartanischen sanitären Anlagen kam ich recht gut klar, auch wenn ich mich nach 2, 3 Tagen Wanderung dann doch auf eine mehr oder weniger warme Dusche gefreut habe.

Vor allem die Natur und Weite Kirgistans, egal ob aus dem Bus oder während der Wanderungen hat mich sehr beeindruckt. Das könnte ich jetzt weiter ausführen, aber dann wird der Bericht zu lang. Also kurz: Geniale Landschaften, die man erleben muss!!

Wer Reiten kann ist in Kirgistan klar im Vorteil. Das hab ich mir schon gedacht, aber darauf kann wirklich in den Reiseinfos noch mehr hingewiesen werden. Uns sind auch ein paar Urlaubs-Pferde-Trekker begegnet. Schade ist halt, dass man mit den Kirgisen arg wenig in Kontakt kommt. Da ist doch die Sprachbarriere recht hoch. Wie in den Reiseinfos beschrieben habe ich die Bevölkerung als freundlich-interessiert wahrgenommen. Ich habe neben Süßigkeiten, Buntstifte und Postkarten aus Deutschland als Gastgeschenke mitgebracht. Da in Kirgistan die Lücken der Essenstische mit Süßigkeiten gefüllt sind, würde ich die Süßigkeiten eher den Kindern im Dorf als den Kindern der Gastgeber schenken. Ich denke, daß die Gastgeber durch die Tourismuseinkünfte auch verhältnismäßig wohlhabend sind. Die Postkarten kamen bei den Erwachsenen aber sehr gut an.

Der Grenzübertritt nach Usbekistan ging flotter als erwartet, da war der Abschied von Claudia schwerer, die gerne mitgereist wäre. Keine Schikane, kurzes Durchsuchen der Reisetasche und ausfüllen irgendwelcher Zollformulare und x-fache Passkontrolle, aber wir waren doch schneller über der Grenze als befürchtet.

Siroj hat uns 7 (Ingrid und Klaus haben den Urlaub leider abgebrochen) dann mit 4 Taxis abgeholt. Hat auch wunderbar geklappt. Nach Mischas altem, vollem Bus nun 2 Fahrgäste im recht modernen Chevrolet war ein ganz anderes Gefühl - nicht besser, aber man merkte sofort, dass Usbekistan anders ist als Kirgistan. Dazu der Transport von Buchara über Samarkand nach Taschkent im modernen 60sitzigen Großraumbus für 7 Touris. Also ich hab mich etwas deplatziert gefühlt und viel komfortabler war's auch nicht. Mag sein, dass sich der eine oder andere im gekühlten Bus eine Erkältung geholt hat. Ich hab jetzt keine bessere Idee, aber nach der Nachtzugfahrt nach Buchara und der Hitze dort war ich doch recht erschlagen und nicht so richtig aufnahmefähig - aber mit dem Bus zu fahren ist sicher auch nicht besser.

Das Wohlstandsgefälle zwischen beiden Ländern offensichtlich. Usbekistan mit neuen Autos, neuen Gebäuden, etwas Industrie, alles was man in Kirgistan kaum gesehen aber auch nicht vermisst hat. Siroj hat sich zu Claudia doch auch sehr unterschieden. Siroj als Reiseleiter kompetent und korrekt und immer wieder mit einem guten Witz, im Gegensatz zu Claudia halt eher freundlich als freundschaftlich. Sehr positiv fand ich, dass er doch über die eine oder andere Beziehung zu Händlern vor allem in Buchara uns die eine oder andere kleine Handwerks- oder Musikdemonstration zeigen konnte. In Usbekistan waren wir ja ausschließlich in Restaurants essen, bzw. Frühstück gab's im Hotel. Richtig überzeugt hat mich das Essen in Usbekistan eigentlich nie, vor allem da wir feineres und besser gewürztes Essen erwartet haben. Von der reichhaltigen Speisekarte gab's oft nur einen Bruchteil, aber das war in den Restaurants in Kirgistan zum Teil auch so.

Die Natur in Usbekistan ist auch deutlich weniger spektakulär als die Kirgistans, was die langen Fahrten zwischen den Städten schon ermüdend macht. Highlight sind halt die usbekischen Städte. Gleich am ersten Abend in Fergana fand ein Fest zur 25jährigen Unabhängigkeit Usbekistans statt. Toll, dass wir zu dem Farben- und Musikspektakel eingeladen wurden. Da sind wir dann nach dem Grenzübertritt mit dem Polizei- und Kontrollwahn Usbekistans erstmals im Land kontrolliert worden (und im Rest der Woche noch häufig). Nach 2 Stunden Unterhaltung war's dann aber auch gut - Mark, Torsten und ich durften fürs Fernsehen ein Interview gegeben. Von Taschkent war ich positiv überrascht wie großzügig und modern die Stadt wirkt. Die Altstadt Bucharas war dann das usbekische Highlight. Interessant war es auch den Kontrast zwischen normalen, alten Stadtvierteln und der touristischen Altstadt zu sehen und dazu die neueren Stadtteile.

Leider hat uns ja der Tod des Präsidenten Islom Karimovs einen Strich durch die Samarkand-Besichtigung gemacht. Samarkand war für mich zunächst eigentlich der Hauptgrund für den Urlaub und das eigentliche Highlight Usbekistans. Pech gehabt :-( Tja, da die Altstadt fast 3 Tage gesperrt war, haben wir halt die Parks und das russische Zentrum gesehen. Das sieht auch nicht jeder Tourist in Samarkand. Siroj war's schon arg, dass er uns seine Heimatstadt nicht zeigen konnte.

Der Rückflug ging ja dann mitten in der Nacht. Vorher noch ein paar Stunden ein Hotel zu haben ist eine gute Idee. Auf dem Flughafen dann wieder x-fache Kontrollen, aber nicht unfreundlich. Also insgesamt ein sehr schöner und kontrastreicher Urlaub und vor allem die zwei Wochen Kirgistan waren viel besser als erwartet!! Arg schade, dass von Samarkand sehr wenig zu sehen war. Ungewohnt und sehr angenehm, dass ich mich während des Urlaubs mal um recht wenig kümmern musste :-)

viele Grüße aus Tübingen, Horst Weigelt

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