Bericht vom
Autor: Christian Schudt
Reise: 17 Tage Usbekistan: Seidenstraße, Kamel-Karawane und Wandern
"Hinsichtlich Organisation der Reise gab es einige Punkte, die ich zunächst kritisch gesehen habe, die aber letztlich den Erlebniswert der Reise gesteigert haben"
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Kontakt: christian.schudt(at)googlemail.com
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Lieber Thomas Jäger,
die folgenden Notizen sind als Ergänzung zum Schreiben von Heidemarie Bröder-Benz gedacht, das ich in allen Punkten voll bestätigen möchte:
Hinsichtlich Organisation der Reise gab es einige Punkte, die ich zunächst kritisch gesehen habe, die aber letztlich den Erlebniswert der Reise gesteigert haben:
- Der usbekische Wein schmeckte nach nicht-kompetentem Ausbau und zusätzlich gingen bei den ökotouristischen Übernachtungen bei einheimischen Familien sehr schnell die Wodkavorräte aus.
- Ansonsten schien mir die Organisation sehr gelungen. Besonders die Gruppe war so zusammen gestellt (von wem auch immer), dass fröhliche Abende garantiert waren.
- Die Reihenfolge der Ereignisse: a) Besichtigung von Moscheen, Medressen, Mausoleen, Museen gefolgt von b) Kamelreiten in der Wüste, dann
- c) Wanderungen im Randgebirge des Nuratau und danach d) wiederum Moscheen….. war aus meiner Sicht genial, denn nach ca. 20 Moscheen… braucht man eine Pause und muss in die Wüste.
- Die Gastfreundschaft und Fremdenfreundlichkeit der gesunden, robusten und kraftvollen Landbevölkerung, auch der Familie unseres Führers Ulugbek, haben mich persönlich sehr berührt und mir gesagt, dass „3 Worte Russisch“ zu wenig sind, um den ökotouristischen Aspekt der Reise voll genießen zu können (aber wir hatten ja Axel dabei). Zusätzlicher Tip:„Russisch“ bitte auf die Packliste.
- Die Hochachtung und Wertschätzung für Amir Timur als Staatsgründer, Erbauer gewaltiger Bauwerke, Verfasser des Kodex Timur(is), Initiator der usbekischen Infrastruktur, der auch das Vorbild von Herrn Karimov mit Landesvaterattitüde ist, die einem allenthalben in Taschkent (z.B. Timuridenmuseum) als auch in den – ansonsten sehr kompetenten – Darstellungen unseres Führers Ulugbek entgegenschlug – ist eine krasse Geschichtsfälschung. Der Mann war Vieh- und Landdieb, Begründer der Mogulfamilie, Erfinder der Schädeltürme, hat bis zu seinem Lebensende geraubt, gemordet, vernichtet, geschliffen und zerstört – und zwar das Gelände, das auf den großartigen Karten seines Herrschaftsgebietes ausgewiesen ist - bis auf Samarkand. Er hat dazu gewaltige Truppen rekrutiert (die ernährt werden mussten), seinen Stammbaum gekauft, Tagebücher diktiert und den Kodex schreiben lassen. Durch die Raubzüge über 30 Jahre, die spiralförmig von Samarkand starteten, wurde die Bevölkerung von ca. 30 Mio. in seinem Herrschaftsbereich auf etwa 25 Mio. reduziert. Nach seinem Tod blieb nichts übrig. Das Reich zerfiel umgehend, die berühmten Städte brauchten 20-50 Jahre,um sich halbwegs zu erholen - außer Samarkand. Dort zerfielen die zu seiner Zeit geschaffenen Gebäude wegen Sabotage durch die zwangsrekrutierten Baumeister, Architekten und Künstler. Das musste noch gesagt werden, ich hab mich nachträglich schlau gemacht.
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